Bildung auf einen Blick 2022
OECD-Indikatoren
Schwerpunktthema der Ausgabe 2022 ist die tertiäre Bildung. Die Daten belegen den Anstieg der Teilnahme im Tertiärbereich, die damit verbundenen Vorteile für Individuen und Gesellschaft sowie die Kosten der tertiären Bildung und die Bildungsausgaben auf unterschiedlichen Ebenen. Das Management der COVID-19-Krise sowie die Rückkehr zu etablierten Abläufen in den Bildungsbereichen ist Thema eines Sonderkapitels.
Das Datenwerk ist in Themenkapiteln zu Bildungsergebnissen und -erträgen, Bildungszugang, -beteiligung und Bildungsverlauf, Finanzierung, Lehrkräften, Lernumfeld und Organisation des Schulwesens geordnet. Durch die von der OECD entwickelten Bildungsindikatoren werden die Länderdaten vergleichbar.
Editorial
Hinweise für den Leser
Executive Summary
Covid-19: das zweite Pandemiejahr
Kapitel A Bildungsergebnisse und Bildungserträge
Indikator A1 Über welche Bildungsabschlüsse verfügen Erwachsene?
Indikator A2 Der Übergang vom (Aus-)Bildungssystem zum Erwerbsleben: Wo sind die 15- bis 29-Jährigen von heute?
Indikator A3 Wie beeinflusst der Bildungsstand die Erwerbsbeteiligung?
Indikator A4 Welche Einkommensvorteile lassen sich durch Bildung erzielen?
Indikator A6 Was sind die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen von Bildung?
Indikator A7 Inwieweit nehmen Erwachsene an formaler und nicht formaler Weiterbildung teil?
Kapitel B Bildungszugang, Bildungsbeteiligung und Bildungsverlauf
Indikator B1 Wer nimmt an Bildung teil?
Indikator B2 Welche Systeme zur frühkindlichen Bildung und Erziehung gibt es weltweit?
Indikator B3 Wer wird einen Abschluss im Sekundarbereich II erwerben?
Indikator B4 Wer wird eine Ausbildung im Tertiärbereich aufnehmen?
Indikator B5 Wie hoch sind die Erfolgsquoten im Tertiärbereich?
Indikator B6 Was sind die Charakteristika international mobiler Bildungsteilnehmer im Tertiärbereich?
Kapitel C Die in Bildung investierten Finanzressourcen
Indikator C1 Wie hoch sind die Ausgaben pro Bildungsteilnehmer für Bildungseinrichtungen?
Indikator C2 Welcher Teil des Bruttoinlandsprodukts wird für Bildungseinrichtungen ausgegeben?
Indikator C3 Wie groß ist der Anteil öffentlicher und privater Ausgaben im Bildungswesen?
Indikator C4 Wie hoch sind die öffentlichen Gesamtausgaben für Bildung?
Indikator C5 Wie hoch sind die Bildungsgebühren im Tertiärbereich und welche öffentlichen Unterstützungsleistungen erhalten Bildungsteilnehmer?
Indikator C6 Wofür werden Finanzmittel im Bereich der Bildung ausgegeben?
Kapitel D Lehrkräfte, das Lernumfeld und die Organisation von Schulen
Indikator D3 Wie hoch sind die Gehälter der Lehrkräfte und Schulleitungen?
Indikator D4 Wie viel Zeit unterrichten und arbeiten Lehrkräfte und Schulleitungen?
Indikator D6 Welche Einstiegsmöglichkeiten für Lehrkräfte und Schulleitungen gibt es?
Indikator D7 Wie umfassend sind die Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung für Lehrkräfte und Schulleitungen?
Indikator D8 Wie ist die Zusammensetzung der Lehrerschaft?
Anhang 1 Merkmale der Bildungssysteme
Anhang 2 Statistische Bezugsdaten
Anhang 3 Quellen, Methoden und technische Hinweise
Mitwirkende an dieser Publikation
Education Indicators in Focus
weitere Infos
Bildung auf einen Blick: Viele Wege führen zum Ziel
Schwerpunkt der neuen Ausgabe liegt im Tertiärbereich
Es tut sich was in den Bildungssystemen weltweit: In den vergangenen Jahrzehnten ist der Anteil junger Erwachsener mit höherer Qualifikation in den OECD-Ländern deutlich gestiegen. Besonders die Frauen haben nicht nur auf-, sondern die Männer sogar überholt. Das ist nur ein Resultat von vielen, das in der neuen Ausgabe von "Bildung auf einen Blick 2022" zu lesen ist. Das umfassende Werk, das jährlich erscheint, ist das Ergebnis langjähriger Zusammenarbeit der 38 OECD- und weiterer Partnerländer. Es verschafft einen Überblick, welche Fortschritte bei den unterschiedlichen Bildungssystemen zu beobachten sind, um junge Menschen für eine moderne Gesellschaft auszubilden. Und wie es gelingen kann, dass die bestmögliche Bildung allen Menschen offensteht, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status. Der Schwerpunkt der Ausgabe 2022 liegt auf dem Tertiärbereich.
Doch lassen sich die Bildungswege der Länder überhaupt vergleichen? Bei "Bildung auf einen Blick 2022" gelingt das, weil zentrale bildungspolitische Fragestellungen mit aktuellen, internationalen Daten durch vergleichende Indikatoren verknüpft werden. In den ganzheitlichen Analysen der Bildungssysteme werden damit demografische, sozioökonomische und politische Faktoren ebenso betrachtet wie die unterschiedlichen Bildungsmöglichkeiten und die Charakteristika der Teilnehmenden, wie Geschlecht, Alter und kultureller Hintergrund. Länderspezifische Besonderheiten werden durch die Indikatoren so weit skaliert, dass sie für Entscheidungsträger:innen in anderen Ländern von Nutzen sein können.
Schwerpunkt tertiäre Bildung
Der Anteil der jüngeren Erwachsenen mit einem Hochschul- oder Universitätsabschluss ist in den vergangenen Jahren immer stärker gestiegen. Sicherlich auch, weil dies die vielversprechendste Entscheidung mit Blick auf eine gute Arbeitsstelle ist. Allerdings müssten die Wege dorthin flexibler gestaltet werden, um auch weniger privilegierten Menschen eine tertiäre Ausbildung zu ermöglichen. Einen effektiven Ansatz bieten Micro-Credentials, die Erwachsenen eine Weiter- oder Fortbildung ermöglichen - unabhängig von der jeweiligen Lebensphase. Trotzdem ist ein tertiärer Abschluss - mittlerweile von Arbeitgebern fast schon als Norm gesehen - nicht immer die beste Option. Damit auch die qualifizierte berufliche Ausbildung eine Alternative bleibt, sind neue Verbindungen zwischen beruflicher Ausbildung und fachspezifischer Qualifikation im Tertiärbereich notwendig.
Bildungssysteme in der Corona-Pandemie
Dass sich die Bildungssysteme neuen Herausforderungen stellen müssen, belegen die Angaben in Bezug auf die Corona-Pandemie. Ein eigenes Kapitel dokumentiert die unterschiedlichen Maßnahmen und die unmittelbaren Auswirkungen wie Schulschließungen oder Fehlzeiten der Lehrkräfte. In diesem Kontext zeigt sich, dass die fortschreitende Digitalisierung ein zukunftsweisender Schritt ist. Möglichkeiten, um Lernverluste und Pandemie-Folgen gerade bei den jüngeren Schüler:innen zu beheben, haben rund 80 Prozent der Länder mit verfügbaren Daten umgesetzt. Besonders das zweite Jahr der Pandemie hat gezeigt, dass ein guter Schulabschluss der beste Schutz gegen Erwerbslosigkeit ist und die Autor:innen der Studie vermuten, dass ein höherer Bildungsabschluss auch die Lebensqualität in der Pandemie verbessern konnte. 71 Prozent der über 55-Jährigen mit höheren Bildungsabschlüssen haben Online- und Videoanrufe genutzt, die das Risiko einer sozialen Isolierung verringerten. Bei den Gleichaltrigen mit niedrigerem Bildungsstand nutzten nur 34 Prozent diese Möglichkeiten.