Grundbildung im Strafvollzug
Bedarfe, Bedingungen und Ziele
Die Studie ist ein Teilergebnis des BMBF-Projekts RAUS (Resozialisierung durch Alphabetisierung und Übergangsmanagement von Straffälligen). Ein wesentliches Projektziel ist die Etablierung der Grundbildung im Strafvollzug, damit sich für Ex-Häftlinge die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern und ein bürgerliches Leben möglich wird.
2 Funktionaler Analphabetismus in Deutschland und im deutschen Strafvollzug
2.1 Definition von Analphabetismus
2.2 Grundbildung - Eine Annäherung
2.3 Größenordnung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland
2.4 Größenordnung des funktionalen Analphabetismus im deutschen Strafvollzug
2.5 Lebenswelt funktionaler Analphabeten im Strafvollzug
2.6 Nutzen von Grundbildungsarbeit im Strafvollzug
3 Gesetzliche Verankerung von Alphabetisierung und Grundbildung im deutschen Strafvollzug
3.1 Bisherige Regelung nach dem Strafvollzugsgesetz vom 16.03.1976
3.2 Europäische Strafvollzugsgrundsätze
3.3 Erwachsenenstrafvollzugsgesetze
3.4 Jugendstrafvollzugsgesetze
4 Bedarfe und Bedingungen - Ergebnisse der qualitativen Befragung
4.1 Beschreibung der Zielgruppe
4.2 Ziele, Erwartungen und Motivation der Teilnehmenden
4.3 Zielsetzung der Grundbildungskurse
4.4 Wege in den Kurs - Ansprache der Zielgruppe
4.5 Inhalte der Kursmaßnahmen
4.6 Institutionalisierung - Behandlung oder Freizeit
5 Wie viel Alphabetisierung wird angeboten - Ergebnisse der quantitativen Befragung
5.1 Methodisches Vorgehen
5.2 Gesamtergebnisse der Befragung
5.3 Ergebnisse der Online-Befragung
5.4 Zusammenfassung der Befragungsergebnisse
6 Das Projekt RAUS
6.1 Die Modellstandorte
6.2 Der Projektbeirat
6.3 Sensibilisierung
6.3 Materialienpool
7 Conclusio
Literatur
Autoren
Stimmen zum Buch
weitere Infos
Obwohl etwa 20 Prozent aller Häftlinge funktionale Analphabeten sind, ist das Thema Grundbildung im deutschen Strafvollzug noch nicht ausreichend etabliert. Dabei profitieren Häftlinge deutlich von Alphabetisierungsmaßnahmen: Bessere Arbeitsmarktchancen, eine geringere Strafanfälligkeit und mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind gute Argumente für Grundbildung im Strafvollzug. Mit ihrer Bestandsanalyse 'Grundbildung im Strafvollzug' liefern Tim Tjettmers und Tim Henning erstmals einen vollständigen Status Quo zu diesem Thema und damit eine Basis für den Auf- und Ausbau der Grundbildung im deutschen Strafvollzug.
Die Autoren, beide Erwachsenenbildner mit Praxiserfahrungen zum Thema, ermitteln Bedarfe und Bedingungen der Grundbildung im Strafvollzug in qualitativen Interviews mit Experten, Lehrenden und Häftlingen und ordnen die Ergebnisse in den rechtlichen Rahmen ein. Mit ihrer Betrachtung der qualitativen und quantitativen Indikatoren zur Alphabetisierungsarbeit mit Straffälligen liefern die Autoren eine gute Basis für weitere Forschungsarbeiten zum Thema. Ein Überblick über die Anzahl der Angebote vervollständigt das Bild. Diese aktuelle Bestandsaufnahme der Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse im deutschen Strafvollzug schließt eine Lücke in der Datenerhebung und -analyse.
Die Studie ist ein Teilergebnis des BMBF-Projekts RAUS (Resozialisierung durch Alphabetisierung und Übergangsmanagement von Straffälligen - www.raus-blick.de). Wesentliches Projektziel ist die Etablierung von Grundbildung im Strafvollzug, damit sich Ex-Häftlinge bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit auch auf ein bürgerliches Leben erarbeiten können.