Berufliche Identitätsarbeit als Bildungsauftrag der Berufsschule
Am Beispiel der dualen Ausbildung im Einzelhandel
Hieran anknüpfend zeigt sie auf, wie dies gelingen kann. Sie präsentiert vorhandene Konzepte zur Förderung eines individuellen Berufsethos sowie eines berufsbiographischen Profils. Darüber hinaus schlägt sie als übergeordnetes integratives Ziel ein Leitbild moderner Beruflichkeit vor, welches durch eine individuelle berufliche Professionalisierung Win-Win-Konstellationen zwischen Beschäftigten und Arbeitsgebern anstrebt. Zudem identifiziert sie didaktische Prinzipien für berufliche Curricula, mit denen die Erfüllung des diesbezüglichen Bildungsauftrags der Berufsschule gelingen kann.
1.1 Problemstellung: Berufsbildung ohne Subjekt?
1.2 Der Forschungskontext: Curriculumentwicklung für den Einzelhandel
1.3 Ziele und Aufbau dieser Arbeit sowie Forschungsfragen
1.4 Klärung zentraler Begriffe
1.5 Methodisches Vorgehen
1.6 Biografscher Entdeckungszusammenhang
1.7 Paradigmatische Einordnung dieser Arbeit
2 Subjektivierung und Entgrenzung: Belastungsprobe für die berufliche Identität der Beschäftigten im Einzelhandel
2.1 Globalisierung und Ökonomisierung im Einzelhandel
2.3 Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der Beschäftigten im Einzelhandel
2.4 Auswirkungen auf die Auszubildenden im Einzelhandel
2.5 Fazit: keine berufliche Handlungskompetenz ohne Identitätsarbeit
3 Die Notwendigkeit beruflicher Identitätsarbeit aus wissenschaftlicher Sicht
3.1 Die synchrone Perspektive: Bewältigung beruflicher Handlungssituationen
3.2 Die diachrone Perspektive: berufsbiografische Gestaltung
4 Die Vernachlässigung der Subjektperspektive in kaufmännischen Curricula
4.1 Berufliche Identitätsarbeit als subjektivierte Beruflichkeit
4.2 Fehlende Partizipation der Lernenden im Berufsbildungssystem
4.3 Der Bildungsauftrag der Berufsschule
4.4 Leerstellen bezüglich des Persönlichkeitsprinzips
4.5 Das Curriculum für den Einzelhandel in Hamburg
5 Bildungsanspruch im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Objektivität und ökonomischer Rationalität
5.1 Die Verdrängung des Subjekts durch ökonomische Rationalität
5.2 Die Verdrängung des Subjekts durch wissenschaftliche Objektivität
5.3 Fazit: Berufliche Identitätsarbeit als Befähigung zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesell-schaft
6 Forschungsstand zur Förderung beruflicher Identitätsarbeit
6.1 Synchrone Perspektive: Ansätze zur Gestaltung der Person-Umwelt-Beziehung am Arbeitsplatz
6.2 Diachrone Perspektive: Ansätze zur Förderung berufsbiografscher Gestaltungskompetenz
7 Identität als Leitkategorie für die Wirtschaftspädagogik
7.1 Ein berufs- und wirtschaftspädagogisches Verständnis von Identität
7.2 Diskussion möglicher Leitbilder moderner Beruflichkeit für die berufliche Bildung
7.3 Anforderungen an berufliche Bildungsprozesse aus identitätstheoretischer Sicht
8 Abschlussreflexion und Ausblick
8.1 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse
8.2 Kritische Reflexion des Forschungsgangs und Gütekriterien
8.3 Beitrag dieser Arbeit zur Berufsbildungstheorie und -praxis
8.4 Desiderata
8.5 Fazit des Forschungsgangs
Nachwort anlässlich der Corona-Pandemie ...
weitere Infos
- Berufliche Identitätsarbeit als Bildungsauftrag der Berufsschule -
Die heutige globale, digitale und dynamische Arbeitswelt ist für die Beschäftigten von Entgrenzung und Subjektivierung geprägt. In ihrer Dissertation »Berufliche Identitätsarbeit in der subjektivierten Arbeitswelt als Bildungsauftrag der Berufsschule« untersucht Christiane Thole am Beispiel des Einzelhandels, wie eine berufliche Identität entwickeln, die auf ihren individuellen Zielen, Interessen und Fähigkeiten basiert. Mit den daraus erwachsenen Kompetenzen können die späteren Einzelhandelskaufleute berufliche Herausforderungen angehen und bewältigen. Ob und wie diese identitätsstiftenden Grundlagen im Berufsschulunterricht gelegt und gestärkt werden können, analysiert die Autorin durch Aufarbeitung interdisziplinärer Forschungserträge und anhand eigener empirischer Fallstudien.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine stabile berufliche Identität Wohlbefinden, Gesundheit und Arbeitsleistung der Einzelhändler:innen ebenso verbessert, wie Betriebsklima und Kundenzufriedenheit. Daher muss der Fokus im Berufsschulunterricht von einer handlungsorientierten zu einer identitätstheoretischen Didaktik verschoben werden. Zudem belegt Thole, dass die bisherige handlungsorientierte berufsschulische Unterrichtspraxis die identitätsrelevanten Handlungsproblematiken der Auszubildenden weitgehend ausblendet. Daher fordert sie einen Paradigmenwechsel von der handlungstheoretischen zur identitätstheoretischen beruflichen Didaktik.
- Teil der wbv Open Library 2021 -
Der Band erscheint in der »wbv Open Library 2021« als kostenfreies E-Book. Ermöglicht wird die Open Access Veröffentlichung durch ein Netzwerk wissenschaftlicher Bibliotheken und Institutionen, die sich zur Förderung von Open Access in den Geistes- und Sozialwissenschaften in der »wbv Open Library 2021« zusammengeschlossen haben (www.wbv.de/wbv-open-library.de). Veröffentlich werden wissenschaftliche Publikationen aus den wbv-Programmbereichen Erwachsenenbildung sowie Berufs- und Wirtschaftspädagogik.