Studentische (Un-)Redlichkeit beim Erwerb von Studienleistungen
die hochschullehre 51/2020
Unterschiedliche - vor allem englischsprachige - Untersuchungen zeigen eine zunehmende Neigung von Studierenden beim Erwerb von Credit Points eine arbeitssparende "Abkürzung" über den Täuschungsversuch zu nehmen. Eigene Untersuchungen an einer deutschen Hochschule bestätigen die Täuschungsquoten. Detaillierte Analysen zeigen dabei, dass diesem Phänomen weder systematische Prädispositionen noch typische Studienstrukturmerkmale zugrunde liegen. Die Ergebnisse verweisen vielmehr auf die Verbindung der Lern-Leistungsorientierung der "Arbeitsvermeidung" und der Neigung zu Täuschungsverhalten. Damit gewinnen die Dimensionen der Lehr- und Lernkultur einerseits sowie der Aufbau von Sinn- und Zielkonstruktion, die mit dem eigenen Studium verbunden werden, andererseits an Bedeutung. Beides müsste allerdings weiter empirisch erforscht werden, um klare Hinweise für die Gestaltung der Hochschullehre zu erlangen.
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Steffensen, B. & Schuster, K. (2020). Studentische (Un-)Redlichkeit beim Erwerb von Studienleistungen. die hochschullehre, Jahrgang 6/2020. DOI: 10.3278/HSL2051W