Anette Kuhn begibt sich auf Spurensuche und schildert in ihrem biografischen Essay das Leben des ZERO-Künstlers Otto Piene in den Jahren 1944 bis 1964.
„Utopien haben vorwiegend literarischen Wert. Utopien, die eine reale Basis haben, sind keine Utopien. Meine Utopien haben eine solide Grundlage: Licht und Rauch und 12 Scheinwerfer.“
©Zitat, Otto Piene in ZERO, 1958/61. Ausgabe 1973, S. 147.
Geboren 1928, erlebte Otto Piene als Kind und Jugendlicher Nationalsozialismus und Krieg – Erfahrungen, die seine Arbeiten stark beeinflussten. Anhand von Gesprächen, Interviews, Briefen und Texten setzt die Autorin das avantgardistische Kunstprojekt ZERO mit Pienes Erlebnissen aus Kindheit und Jugend in Beziehung. Für Piene ist ZERO die Replik auf die Erfahrung der Katastrophe von Nationalsozialismus und Krieg.
In dem Essay entsteht aus Pienes persönlichen Äußerungen ein authentisches Bild der Jahre bis 1964. Seine kunsttheoretischen Reflexionen und rückblickenden Einschätzungen vermitteln einen Eindruck seiner Haltung zu Kunst und Welt.
Anette Kuhn erschließt mit ihrem Text über den Erfinder von Lichtballett und Sky-Art den historisch-biografischen Kontext der ZERO-Kunst für Lehrende, Forschende und Studierende.
Weiterführende Links
Wikipediaeintrag ZERO
Die Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld, präsentierte vom 23. April bis 13. Juni 2023 eine umfangreiche Retrospektive des internationalen ZERO-Künstlers Otto Piene. Mit „Hommage an Feuer und Licht“ wurden 50 herausragende Werke aus sechs Jahrzehnten gezeigt, die eindrücklich das Lebenswerk des Künstlers zeigen. Eindrücke von der Ausstellung sind noch online!