Funktioniert Crowdfunding? Und wie!

Die Motive für Crowdfunding – auch Schwarmfinanzierung genannt – sind so bunt wie eine Sammlung von Gummistiefeln!

Die Motive für Crowdfunding – auch Schwarmfinanzierung genannt – sind so bunt wie eine Sammlung von Gummistiefeln!

Crowdfunder:innen sind optimistische Supporter, die das Potenzial eines Projektes sehen, umweltbewusste Unterstützer:innen nachhaltiger Ideen und innovationsfreudige Veränderer. Mittlerweile ist das Finanzierungmodell, bei der eine Vielzahl von Personen/Institutionen gemeinsam Projekte finanziell unterstützt, auch im wissenschaftlichen Publizieren angekommen. Besonders das Publizieren von Open-Access-Titeln wird an vielen Stellen durch Crowdfunding ermöglicht. Damit hat die Finanzierungsform die Erprobungsphase längst hinter sich gelassen. Indem sich Bibliotheken und Wissenschaftsinstitutionen gemeinsam an der Finanzierung von Open-Access-Publikationen beteiligen, unterstützen sie die Veröffentlichung ganzer Pakete oder Reihen im Open Access, statt einzelne Titel zu erwerben. Das passiert beim Crowdfunding im Wissenschaftsbereich:

  • Verlage planen Pakete mit Open-Access-Titeln, oft thematisch gebündelt.
  • In der Pledging-Phase verpflichten sich Institutionen zur Mitfinanzierung der angebotenen Pakete.
  • Sobald genügend Pledges eingegangen sind, werden die Titel im Open Access veröffentlicht.

Vorteile für alle Beteiligten
Mit Crowdfunding können Autorinnen und Autoren auf dem goldenen Weg im Open Access publizieren. Die freie Verfügbarkeit und gute Zugänglichkeit der Publikationen erhöhen die Chance auf eine größere Verbreitung, mehr Sichtbarkeit und mehr Zitationen.

Bibliotheken fördern mit ihren Pledges eine offene Wissenschaftskultur und den freien Zugang zu aktuellem Wissen. Besonders über das Crowdfunding von Paketen unterstützen sie auch Nischenthemen oder innovative Forschungsarbeiten junger Wisseschaftler:innen, die bei traditionellen Modellen möglicherweise schwerer Unterstützung finden.

Verlage erhalten Finanzierungssicherheit für ganze Titeljahrgänge oder Reihen – wie z. B. die Open Library of Humanities (OLH) oder die wbv OpenLibrary – was die Nachhaltigkeit des Open-Access-Modells stärkt. In Kooperation mit internationalen Infrastrukturen wie Knowledge Unlatched sorgen Verlage für die aktive Verbreitung und Bewerbung der Titel.

Wie Crowdfunding zu einem Open-Access-Titel und mehr Sichtbarkeit führt, zeigt sich an der Publikation Lebenslanges Lernen und Hochschulbildung von Juliana Adorno. Am 15. Oktober 2024 erschienen, ist das Buch – auch dank dem vorbildlichen, diziplinorientierten FID-Crowdfunding – schon 5 Tage später in Bibliotheken weltweit verfügbar.

Beispiel FID-Crowdfunding
Der Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (FID) unterstützt die Open-Access-Transformation, in dem er jährlich verlagsübergreifende Crowdfunding-Pakete organsiert, an deren Umsetzung sich Bibliotheken und wissenschaftliche Institutionen finanziell beteiligen können. 2024 haben sich 10 Verlage mit 34 Buchprojekten um diese OA-Förderung beworben. Die 19 ausgewählten Titel (darunter drei wbv-Publikationen) werden von über 30 Bibliotheken finanziert und erscheinen in den nächsten Monaten. Wer die Chance über das FID-Crowdfunding-Projekt verpasst hat, kann sich noch bis Ende November an der wbv OpenLibrary mit einem Pledge beteiligen und ist dabei in bester (Bibliotheks-)Gesellschaft! Verbindliche Zusagen für die Bibliothekspakete der wbv OpenLibary 2025 gibt es von  

  • wbv OpenLibrary 2025 – Paket Berufs- und Wirtschaftspädagogik
    • Humboldt-Universität zu Berlin
    • Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung (CH)
    • Justus-Liebig-Universität Gießen
    • TIB Hannover
    • Fachhochschule Münster
    • Landesbibliothek Oldenburg
    • Universitätsbibliothek Kassel
       
  • wbv OpenLibrary 2025 – Paket Lehramt / Schulpädagogik
    • Humboldt-Universität zu Berlin
    • Justus-Liebig-Universität Gießen
    • TIB Hannover
    • Fachhochschule Münster
    • Landesbibliothek Oldenburg
    • Universität Rostock
    • Universitätsbibliothek Kassel

Erfolgsmodell wbv OpenLibrary
In der wbv OpenLibrary 2025 publizieren wir disziplinorientiert ausschließlich Forschungsarbeiten und Studien aus den wbv-Programmen Berufs- und Wirtschaftspädagogik sowie Lehramt/Schulpädagogik. Finanziert wird das Projekt durch ein Crowdfunding, in dem Bibliotheken und weitere Institutionen durch ihre Zusage (Pledge) die Kosten tragen, damit die Publikationen von Anfang an im Open Access erscheinen können – und erfolgreich sind: Für seine Forschungsarbeit Nachhaltigkeitsorientierte Facharbeit in industriellen Metallberufen, die in der wbv-OpenLibrary 2023 erschienen ist, wurde der Hannoveraner Forscher Stefan Nagel mit dem Deutschen Studienpreis 2024 der Körber-Stiftung ausgezeichnet! Chapeau!

Selbst Crowdfunder werden?!
Bis zum 30. November können sich Institutionen und Bibliotheken am Crowdfunding für die wbv OpenLibrary beteiligen. Die disziplinorientierten Pakete der wbv OpenLibrary zeigen eindrucksvoll, wie gemeinschaftliches Engagement den freie Zugang zu wissenschaftlicher Literatur ermöglicht und eine offene Wissenschaftskultur fördert. Insgesamt sind seit 2020 in den Jahrespaketen der wbv OpenLibrary über 70 Monografien und Sammelbände aus den Themenbereichen Berufspädagogik, Wirtschaftspädagogik, Erwachsenenbildung und Schule im Modus „OA Gold” erschienen. Also Crowdfunding wirkt – und wie!


geschrieben am 16.10.2024

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Schlagworte: Open Access